Google+ Bilderwerk: "Haus der Kunst"
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Samstag, 21. März 2009

Ausstellung: Democratic Camera - William Eggleston

Die Ausstellung "William Eggleston - Democratic Camera" im Haus der Kunst in München kann noch bis zum 17. Mai 2009 besucht werden, welche ich heute besichtigte. Angeregt durch mehrere Artikeln in einschlägigen Fotozeitschriften und einem Fernsebeitrag über William Egglestone habe ich mich in die Ausstellung locken lassen. Die Bilder entsprachen im Grossen und Ganzem meinen Erwartungen. Die Farben der Bilder sind wirklich sehr beeindruckend und absolut sehenswert. Auch die Motive sind teilweise sehr ansprechend, manchmal sogar ein wenig verstörend, aber sehr oft auch einfach nur nichts sagend, zumindestens in meinen Augen. Die Motive machen den Eindruck, als hätte jemand die Kamera benutzt, der einfach nur den Film voll machen wollte. Klar, die Motivwahl ist letztendlich beliebig und kein Motiv ist mehr Wert abgelichtet zu werden wie ein anderes. Aber trotzdem frägt man sich doch, warum hat Herr Eggleston gerade dieses Motiv gewählt, denn durch seine Auswahl wird eben doch das Gewöhnliche aus der Masse heraus gehoben. Ich fotografiere auch solche Motive, meistens dann wenn ich das Gefühl habe, mal wieder ein Foto machen zu müssen und ich nicht genau weiß was ich ablichten soll. Dann gehe ich oft los und fotografiere das was ich für fotografierenswert erachte. Dabei ist mir oft selbst nicht klar, wieso ich dann dieses Motiv aus der Fülle der Möglichkeiten auswähle. Es liegt auch teilweise daran, in welcher Stimmung ich mich gerade befinde, welche Motive ich auswähle und wie ich sie fotografiere. Die Meisten meiner Bilder werden leider nicht so gut, daß ich sie in einer Ausstellung zeigen würde, aber ich denke, daß geht Herrn Eggleston ganz ähnlich Er wird sicherlich auch sehr sehr viele Fotos schiessen, bis er mal aus einer Unzahl von Bildern ein paar wenige für eine Ausstellung auswählt.

Trotzdem das ich teilweise ähnlich vorgehe wie William Eggleston sagen mir seine Fotos zum größten Teils nichts. Das ist mir erst so richtig klar geworden, als ich heute Abend das Buch durchblätterte, daß ich mir im Museumsshop gekauft habe. Dort habe ich mir "Helen Levitt - Fotografien" zugelegt und mir gefallen ihre Bilder sehr viel bessser als die Bilder in der Ausstellung von William Eggelston. Das liegt vor allem daran, daß die Fotos von Helen Levitt Gefühle vermitteln, jedenfalls bei mir. Ihre Bilder sind ähnlich alltäglich, aber doch anders. Sie erzählen Geschichten, sind manchmal skurill, und manchmal anrührend. Das geht bei mir sogar soweit, daß wenn ich mich auf so ein anrührendes Bild ein lasse, mir durchaus die Tränen kommen können. Das geschah mir bei den Bildern von William Eggeleston nicht. Das soll nicht heissen, daß bei jemand anderem nicht vielleicht doch auch bei den Fotos von William Eggelston ähnliche Gefühle ausgelöst werden können, wie bei mir bei den Bildern von Helen Levitt. Aber der größte Unterschied zwischen den Beiden liegt eben doch in der Motivwahl. Helen Levitt fotografiert zum größten Teil Menschen im Alltag und William Eggleston fotografiert den Alltag meist ohne Menschen. Es gibt zwar eine ganze Reihe von Bildern von Eggleston wo auch Personen mit auf dem Bild sind, ja sogar das Hauptmotiv darstellen, aber auf sicher über 50% der Bilder ist eben kein menschliches Wesen zu sehen. Klar das Bilder mit Menschen einfach interessanter sind, als ohne. Das macht ja auch den Reiz der Street Photography aus, wohin ich auch den Stil von Helen Levitt rechnen würde.

Leider kann ich hier keine Bilder aus der Ausstellung zeigen, da ein Fotografieverbot dort herrscht. Ich finde es anachronistisch, wenn man in einer Fotoausstellung das Fotografieren verbietet. Ich habe zwar trotzdem heimlich zwei oder drei Bilder mit meiner Minox geschossen, die ich aber eben wegen des Fotografieverbotes nie öffentlich zeigen kann und ausserdem warten die Fotos noch darauf entwickelt zu werden, was noch ein paar Tage dauern kann.